Forum zum Open Access der ZfE

Hier finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte aus dem Forum auf unserer Website zum Thema Open Access der Zeitschrift für Ethnologie. Vom 25.6. bis 11.7.21 hatten Mitglieder die Gelegenheit, Fragen und Anregungen dazu zu posten. Vorstand, Redaktion sowie der Fachinformationsdienst haben geantwortet.

Positive Stimmen zum Open Access der ZfE│JSCA

“Ich kann den Vorstand der DGSKA sowie die Redaktion der ZfE│JSCA nur beglückwünschen zu diesem Schritt! Er erfolgt weitgehend kostenneutral, reduziert Zugangsschranken auf unterschiedlichen Ebenen, kommt Recherche-, Aneignungs- und Lesegewohnheiten der jüngeren Wissenschaftler:innen-Generation entgegen, reagiert früh auf zukünftig wegbrechende Bibliothekseinnahmen aus dem Printverkauf, erhöht die Sichtbarkeit der Zeitschrift und ihrer Autor:innen, und last but not least: er fügt sich mit dem wohl etwas verringerten ökologischen Fußabdruck aufs Beste ins aktuelle Tagungsthema ein….”

“Ich bin sehr für OpenAccess. Beim Afrika Spectrum beispielsweise hat das deutlich dazu beigetragen, dass die Zeitschrift auch international wahrgenommen wird – der Impactfactor ist nur durch diese Maßnahme rasant in die Höhe geschossen.”

“Ich finde die Open Access Umstellung (und die Erweiterung des Namens der Zeitschrift) eine sehr gute Idee. Damit wird die Fachzeitschrift sicherlich weiter zirkulieren und für Autor*innen und Leser*innen interessanter. Tolle Initiative!”

“Hervorragende Idee, die mit Sicherheit dazu beitragen wird, dass die ZfE stärker wahrgenommen wird. Ich unterstütze das Vorhaben zu 100%. Gerade Forschung, die mit öffentlichen Mitteln finanziert wird, sollte für alle Interessierte frei zugänglich sein.”

“Das Problem bei kommerziellem OA von Wiley & Co. sind die völlig überzogenen Publikationsgebühren für die Autor*innen. Das muss auf jeden Fall vermieden werden, und das sieht das ZfE-Modell ja auch vor. Es wäre natürlich toll, wenn die DFG die Umstellung finanzieren würde; hoffentlich wird der Antrag bewilligt.”

Können kleinere Verlage die Umstellung auf Open Access langfristig überleben?

Redaktion: “Ihre Bedenken decken sich mit unseren, deshalb haben wir uns bewusst entschieden beim Reimer Verlag zu bleiben, bei dem die Zeitschrift schon seit vielen Jahrzehnten ist, und hier die OA Transformation zu durchlaufen. Die kleinen Verlage sind sehr daran interessiert, nicht abgehängt zu werden…Außerdem findet in der Zusammenarbeit mit den Reimer Verlag eine persönliche Zusammenarbeit mit realen Treffen und immer den gleichen Ansprechpartner*innen statt, was für praktische Ausführung der Herausgeberschaft konstruktiv ist.”

Wurde eine Zusammenarbeit mit openedition.org in Betracht gezogen?

Fachinformationsdienst SKA: “So, wie ich die Initiative von openedition.org aus der Bibliothekswelt kenne, richtet sie sich vor allem – ähnlich wie Knowledge Unlatched, wo der FID SKA sich regelmäßig beteiligt – auf die Finanzierung der OpenAccess-Transformation von französischen E-Books aus, wenngleich mitunter auch Geld für Zeitschriften eingesammelt wird. Gleichzeitig bietet sie aber auch eine Nachweisplattform über Open Access-Titel. Hier sind auch viele Zeitschriften ausgewertet und nachgewiesen und wir werden daher prüfen, ob wir die Metadaten der transformierten Zeitschriften dort melden können, um einen weiteren Sucheinstieg zu ermöglichen. Tatsächlich wären solche Crowdfunding-Finanzierungen aber eine Option für alternative Geschäftsmodelle. Im Rahmen des Open-Access-Projektes, dass der FID in Kooperation mit den Fachgesellschaften eingereicht hat, sollen auch solche Geschäftsmodelle geprüft werden. Wichtig ist eine möglichst nachhaltige Finanzierung, die gewährleistet, dass die transformierten Zeitschriften ausfinanziert sind und dauerhaft im Open Access zur Verfügung stehen können.”

Wird es nicht Einnahmeverluste durch den Wegfall von Bibliotheksabos geben und wie werden diese aufgefangen?

Fachinformationsdienst SKA: “Sie haben richtig erkannt, dass ein Open Access-Zugang mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu führen wird, dass ein Teil der Bibliotheken ihre Abonnements zunächst kündigen werden. Allein aus arbeitsökonomischer Sicht kündigen viele Bibliotheken Printabonnements, wenn eine Zeitschrift auch als E-Ressource lizenzierbar ist, da sie sich so Einarbeitungsaufwand, Stellfläche und Bestandserhaltungsmaßnahmen sparen – ganz unbenommen davon, ob es sich beim E-Journal um Bezahl- oder Open-Access-Modelle handelt. Wir bemühen uns in dem Projekt darum ein Geschäftsmodell zu finden, das durch die Transformation die Kosten für die Gesellschaft [die DGSKA] nicht steigen lässt und gleichzeitig keine Article Processing Charges (APCs) nötig macht, da es der dezidierte Wunsch aller Beteiligten ist, letzteres um jeden Preis zu vermeiden. Verschiedene Modelle sind denkbar, z.B. Fördermitgliedschaften von Bibliotheken, um die Open-Access-Finanzierung abzusichern. Ein solches Modell wird auch anderswo (Knowledge Unlatched) mit Erfolg eingesetzt, um Geld für OA-Transformationen einzusammeln. Wir werden im Laufe des hoffentlich kommenden OA-Projektes die Kostenentwicklung und die Gegenfinanzierung im Blick behalten und alles daran setzen, ein nachhaltiges, tragfähiges Geschäftsmodell gemeinsam zu entwickeln. Durch eine breite Unterstützung in der DGSKA sollte das gut möglich sein.”