Call für Bewerbungen „Mentoring-Programm für mehr Diversität in Professuren der Sozial- und Kulturanthropologie / Ethnologie“

Die Ausschreibung

Die Mentor:innen

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Die Ausschreibung

Die Sozial- und Kulturanthropologie bzw. Ethnologie setzt sich verstärkt für eine Dekolonialisierung des Fachs ein, sowohl mit Blick auf die durch die Disziplin vertretenen Inhalte als auch die Stärkung von Diversität an den deutschsprachigen ethnologischen Instituten. Vor diesem Hintergrund will das unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie (DGSKA) etablierte Mentoring-Programm Wissenschaftler:innen mit internationalen bzw. Migrationsbiographien – insbesondere aber keinesfalls ausschließlich aus dem „Globalen Süden“ – gezielt auf dem Weg zur Professur und in andere Leitungspositionen des Fachs unterstützen. Das Mentoring bietet sowohl Formate des Einzel- wie auch des Peer-Mentoring an. In diesen werden zentrale Aspekte der Karriereplanung wie z.B. Publikationsstrategien, Wege der Drittmitteleinwerbung, Bewerbungsverfahren, Work-Life-Balance oder Bedeutung von Gremienarbeit in der akademischen Selbstverwaltung mit Blick auf die konkreten Bedarfe und Erfahrungen der Teilnehmer:innen besprochen. Die genaue inhaltliche Ausrichtung der insgesamt vier bis sechs rund einstündigen Sitzungen sowie die über die Laufzeit des Programms verteilten Termine werden von den Mentor:innen und Mentees gemeinsam abgestimmt.

Das rund 9-monatige Programm richtet sich an Postdocs, Juniorprofessor:innen und Nachwuchsgruppenleiter:innen, aber auch fortgeschrittene Promovierende, die eine Professur bzw. Leitungsposition im Bereich der deutschsprachigen Sozial- und Kulturanthropologie bzw. Ethnologie anstreben. Die Mentor:innen sind Professor:innen des Fachs, die im Zuge des Auswahlprozesses mit den Mentees zusammengebracht werden. Neben individuellen Mentoring-Sitzungen sollen insbesondere auch gemeinsame Veranstaltungen der Mentees stattfinden, die die Vernetzung und den gegenseitigen Austausch innerhalb der Peer-Gruppe fördern. Ebenso sollen übergreifende Angebote der Beratung – beispielsweise zur Antragstellung von DFG- oder ERC-Projekten oder zu Erfahrungen einer Laufbahn im Wissenschaftsmanagement – durch die Einbeziehung externer Expertise bereitgestellt werden. Das Mentoring-Programm orientiert sich an bestehenden Mentoring-Programmen zur Erhöhung des Anteils von Frauen in der Wissenschaft, die Wissenschaftlerinnen erfolgreich auf dem Weg zur Professur unterstützt und auf Aufgaben in Führungspositionen vorbereitet haben. Ziel des DGSKA-Programms ist es, den Teilnehmer:innen eine konkretere Vorstellung von den Erwartungen und Herausforderungen des deutschsprachigen Wissenschaftssystems zu vermitteln und sie dabei zu unterstützen, kurz- und mittelfristige Zielsetzungen für ihren Karriereweg zu erarbeiten.

Im ersten Durchlauf des Mentoring-Programms 2025/26 sollen bis zu 15 Mentees aufgenommen werden. Bitte bewerben Sie sich mit einem ein- bis maximal zweiseitigen Anschreiben, in dem Sie Ihre Motivation und Qualifikation für das Mentoringprogramm ausführen, sowie mit einem CV und einer Publikationsliste. Die Bewerbung erfolgt über das Formular unten. Wenn Sie möchten, können Sie dort auch Angaben für eine Person machen, bei der Sie das Mentoringprogramm vorzugsweise absolvieren wollen. Fall diese Person nicht verfügbar ist oder Sie keine Angaben machen, werden wir eine Mentorin oder einen Mentor für Sie vorschlagen. Bewerbungsfrist ist der 15.01.2026. Die Teilnehmer:innen werden bis Anfang Februar 2026 über ihre Aufnahme in das Programm informiert. Das Programm selbst wird mit einer Auftaktveranstaltung (online) am 18.03.2026 von 15-17 Uhr beginnen. Nach Abschluss des Mentoring-Programms erhalten sowohl die Mentees als auch die Mentor:innen ein Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie über ihre Teilnahme.

DGSKA-Arbeitsgruppe “Mentoring-Programm für mehr Diversität in Professuren der Sozial- und Kulturanthropologie / Ethnologie”
Sprecher:innen:
Prof. Dr. Hansjörg Dilger (Freie Universität Berlin)
Prof. Dr. Andrea Behrends (Universität Leipzig

Die Mentor:innen

Andrea Behrends

Prof.'in Dr. Andrea Behrends

Andrea Behrends ist seit 2023 Institutsleiterin und Universitätsprofessorin am Institut für Sozial- und Kulturanthropologie der Universität Leipzig. Ihr Fokus liegt auf dem Zusammenhang von Lebenswelt und Krise. In diesem Rahmen forscht sie zu Mobilität, Flucht, Konflikt und Intervention, Umwelt und Ressourcen, Transformationsprozessen und Zukunftsperspektiven. Regional hat sie vor allem in afrikanischen Kontexten gearbeitet, insbesondere in Ghana und Tschad. Mentoring-Sprachen sind: Deutsch, Englisch, Französisch.

Judith Beyer

Judith Beyer ist Professorin für Ethnologie mit dem Schwerpunkt politische Anthropologie an der Universität Konstanz. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Politik- und Rechtsethnologie, sowie der existentiellen Anthropologie. Aktuell arbeitet sie zu Staatenlosigkeit und Expertenaktivismus in Europa, frühere Forschungen führte sie in Zentral- und Südostasien durch und publizierte zu Rechtspluralismus, Staatlichkeit, Neotraditionalisierung und Vergemeinschaftungsprozessen. Sie ist langjährige Mentorin für Femme Net (Frauennetzwerk der Max-Planck-Gesellschaft) und seit 2024 für die EASA. Sie bietet Mentoring auf deutsch und auf englisch an.

Sandra Calkins

Sandra Calkins ist Professorin für Sozial- und Kulturanthropologie an der Universität Bayreuth. Ihre Arbeit behandelt Schnittstellen der Umwelt- und ökonomischen Anthropologie sowie der post- und dekolonialen Wissenschafts- und Technikforschung (STS). Ihr Arbeitsbereich untersucht aus einer machtkritischen Perspektive, wie Wissen über die physische und soziale Welt entsteht, zirkuliert, sich widerspricht, entkräftet, politisiert wird und damit Zukünfte und Wohlergehen kollektiven Lebens prägt. Themen ihrer Forschung sind Mensch-Umweltbeziehungen, Infrastruktur, Wachstum/Degrowth, Klimawandel, Artensterben und Toxizität. Geforscht hat Calkins in Ostafrika (Sudan, Uganda), Deutschland und Australien. Mentoring-Sprachen sind:

Hansjörg Dilger

Hansjörg Dilger ist Professor für Sozial- und Kulturanthropologie und Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Affective Societies“ an der Freien Universität Berlin. Er war außerdem Assistant Professor in den USA sowie Gastprofessor in Wien und Johannesburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Critical Medical Anthropology, der Anthropologie religiöser Vielfalt und Bildung sowie in dekolonialen und kollaborativen Auseinandersetzungen mit ethnographischen Sammlungen in Berlin. Regional arbeitet er zu ländlichen und urbanen Kontexten in Tansania sowie zu Migration und Flucht in Deutschland. Er bietet Mentoring auf Deutsch und Englisch an.

Heike Drotbohm

Heike Drotbohm ist Professorin am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der JGU Mainz. Thematisch forscht sie über Fragen von Mobilität und Migration sowie über die darüber stattfindende Klassifikation von Menschen in Kontexten von Care, Solidarität und humanitärer Hilfe. Darüber hinaus arbeitete sie über transnationale Familienbeziehungen und die sozialen Folgen von Abschiebungen. Regional arbeitete sie bisher in der Karibik, in Westafrika und Brasilien. Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Portugiesisch.

Franziska Fay

Franziska Fay ist Juniorprofessorin für Politische Ethnologie am Institut für Ethnologie und Afrikastudien (ifeas) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie wurde an der School of Oriental and African Studies (SOAS) in London in Social Anthropology and Sociology promoviert. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen sexualisierte Gewalt, Geschlechtergerechtigkeit, deutsche Kolonialzeit, Kindheit, Schutz, Entwicklungszusammenarbeit, sowie Zugehörigkeit in Swahili-sprachigen Gemeinschaften in Tanzania, Zanzibar und Oman. Mentoring-Sprachen: Deutsch, Englisch, Swahili.

Janina Kehr

Janina Kehr ist Professorin für Medizinanthropologie und Globale Gesundheit am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien und leitet dort die Forschungsgruppe Health Matters. Sie beschäftigt sich mit Zeitpolitiken, moralischen Ökonomien und Umweltauswirkungen von Biomedizin und Public Health, insbesondere in Europa. Zu ihren Forschungsthemen gehören globale Infektionskrankheiten, Antibiotikaresistenzen, Krankenhäuser, Arbeit und Iatrogenese sowie Gesundheitssysteme. Sie ist mit verschiedenen akademischen Umfeldern vertraut, insbesondere Frankreich, der Schweiz und Österreich, und verfügt auch über Erfahrungen in Deutschland und Spanien. Mentoring-Sprachen sind Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch.

Thomas G. Kirsch

Thomas G. Kirsch ist Professor für Ethnologie und Kulturanthropologie an der Universität Konstanz. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Religionsethnologie und der politischen Anthropologie, derzeit mit besonderem Fokus auf der „critical anthropology of security“. Seine ethnographischen Feldforschungen hat er vor allem in Sambia (seit 1993) und Südafrika (seit 2003) durchgeführt. Er steht für Mentoring auf Englisch und Deutsch zur Verfügung.

Andrea Muehlebach

Andrea Muehlebach ist Professorin für Maritime Ethnologie und Kulturen des Wassers an der Universität Bremen und leitet dort zur Zeit das Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaften sowie den BremenNatureCultureLab. Sie arbeitet zu Mensch-Umwelt Beziehungen und ist spezialisiert in Fragen der ökonomischen, politischen und ökologischen Ethnologie. Sie freut sich, interessierte Kandidat:innen auf dem Weg zur Professur und in andere Leitungspositionen des Fachs zu unterstützen. Mentoringsprachen: Deutsch und Englisch.

Anita von Poser

Anita von Poser ist Professorin am Seminar für Ethnologie (MLU Halle-Wittenberg) mit Forschungsschwerpunkten in der Anthropologie der sozialen Beziehungen, der psychologischen Anthropologie und der kulinarischen Anthropologie. Sie untersucht Zusammenhänge von Im-/Mobilität, Altern und Lebensverlauf, von Emotionen, Affekten und Zugehörigkeiten sowie von Care und Embodied/Emplaced Foodways. Regional forscht sie in Ozeanien, insbesondere Papua-Neuguinea, und transnationalen Feldern Vietnams und Deutschlands. Sprachen: Deutsch, Serbisch, Englisch, Tok Pisin.

Ursula Rao

Ursula Rao ist Direktorin am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle und leitet die Abteilung „Ethnologie, Politik und Governance“. In ihrer aktuellen Arbeit analysiert sie digitale Infrastrukturen und die sich verändernde Beziehung zwischen Staat und Bürgern im 20. Jahrhundert, insbesondere in Indien. Darüber hinaus forscht sie zur Gestaltung und Nutzung urbaner Räume und hat zu Hindi- und englischsprachigem Journalismus, Ritualtheorie und Hinduismus publiziert. Angebotene Sprachen des Mentoring: Deutsch / Englisch.

Tyler Zoanni

Tyler Zoanni ist Juniorprofessor für Ethnologie an der Universität Bremen. Seine Forschung konzentriert sich auf Politik, Gesundheit, Religion, Verwandtschaft, Ästhetik, Personhood und Subjektivität und basiert auf Feldforschung in Ost‑/Zentralafrika sowie im Indischen Ozean. Tyler wuchs auf einer Farm in Montana auf und studierte in Chicago, Cambridge (Massachusetts) und New York. Seine Arbeiten erscheinen in herausgegebenen Sammelbänden wie Cambridge Anthropology und Somatosphere sowie in Artikeln in Cultural Anthropology, Medical Anthropology, Ethos, Current History und Anthropological Quarterly. Mentoringsprachen: Englisch und Deutsch.

Foto (Ausschnitt): © Matej Meza/Universität Bremen

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Im ersten Durchlauf des Mentoring-Programms 2025/26 sollen bis zu 15 Mentees aufgenommen werden.
Bitte bewerben Sie sich mit einem ein- bis maximal zweiseitigen Anschreiben, in dem Sie Ihre Motivation und Qualifikation für das Mentoringprogramm ausführen, sowie mit einem CV und einer Publikationsliste.
Sie können bis zu drei PDF-Dokumente hochladen.

Die Bewerbung erfolgt über das Formular auf dieser Seite.  Wenn Sie möchten, können Sie dort auch Angaben für eine Person machen, bei der Sie das Mentoringprogramm vorzugsweise absolvieren wollen. Fall diese Person nicht verfügbar ist oder Sie keine Angaben machen, werden wir eine Mentorin oder einen Mentor für Sie vorschlagen.

Bewerbungsfrist ist der 15.01.2026.
Die Teilnehmer:innen werden bis Anfang Februar 2026 über ihre Aufnahme in das Programm informiert. Das Programm selbst wird mit einer Auftaktveranstaltung (online) am 18.03.2026 von 15-17 Uhr beginnen. Nach Abschluss des Mentoring-Programms erhalten sowohl die Mentees als auch die Mentor:innen ein Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie über ihre Teilnahme.