DGV-Tagung 2003
Tagungsthema
Methoden und Ansätze zur qualitativen Datenanalyse
Qualitative Daten machen einen Großteil des Materials aus, mit dem Ethnologen arbeiten. Die Erhebung dieser Daten stellt in der ethnologischen Praxis kaum ein Problem dar. Methoden der systematischen Auswertung werden dagegen noch nicht ausreichend vermittelt. Dies verlangt nicht nur inhaltliche, sondern auch methodische Schulung. Das Thema der Tagung verfolgt damit eine klare wissenschafts- und berufspolitische Zielsetzung in der Schärfung des Methodenbewusstseins einerseits und der Kompetenz für bestimmte methodische Ausrichtungen andererseits. Weiterhin ist die methodische Kompetenz wichtig im Hinblick auf disziplinpolitische Abgrenzungen zu anderen Wissenschaften, damit “unsre” Methoden nicht weiter in andere Fächer abdriften.
Die Notwendigkeit für die Ausrichtung einer solchen Tagung wird durch die zunehmende Ausweitung von Möglichkeiten und Themen der Bearbeitung durch EthnologInnen deutlich. Deshalb hat der DGV-Vorstand in Abstimmung mit den DGV-Arbeits- und Regionalgruppen beschlossen, die nächste DGV-Tagung unter das Thema “Methoden und Ansätze zur qualitativen Datenauswertung”zu stellen. Adressaten der Tagung sind deutsche NachwuchswissenschaftlerInnen und Multiplikatoren.
Die diesjährige Tagung der DGV wird sich in Form und Inhalt von den bisherigen Treffen stark unterscheiden. Im Vordergrund dieses Symposiums steht die Fokussierung auf methodische Überlegungen. Die Tagung eröffnet mit einer allgemeinen Einführung durch H. R. Bernard am Nachmittag des Donnerstags. Der Freitag beginnt mit der Vorstellung von verschiedenen Ansätze und Techniken der qualitativen Datenanalyse, die vergleichend diskutiert werden sollen. Die Vorträge zu Inhaltsanalyse, “grounded theory”, qualitativen Methoden in der Ethnomedizin und der Analyse visueller Daten werden ergänzt durch einen vergleichenden Workshop zu verschiedenen Programmen der computergestützten Datenauswertung der am späten Nachmittag des Freitags stattfinden wird. Der letzte Tag ist den Arbeits- und Regionalgruppen zur selbständigen Gestaltung freigestellt.