Auf der Zweijahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie in München hat die Mitgliederversammlung am 27. Juli 2023 Carola Lentz zum Ehrenmitglied gewählt. Die Ehrenmitgliedschaft in unserer Fachgesellschaft wird als Anerkennung für Kolleg*innen verliehen, die herausragende Verdienste im Fach erworben haben, sowohl in seiner fachlichen Tiefe als auch in seiner gesellschaftlichen Bedeutung. In der Laudatio heißt es:

„Carola Lentz gehört zu den renommiertesten und produktivsten Ethnolog*innen Deutschlands. Sie ist seit 2019 Seniorforschungsprofessorin an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und seit 2020 Präsidentin des Goethe-Instituts.  […] Von 2011 bis 2015 war Carola Lentz Vorsitzende der DGSKA, damals noch Deutsche Gesellschaft für Völkerkunde. In dieser Zeit hat sie nicht nur die Tagung 2013 in Mainz organisiert und war im Herausgebergremium der Zeitschrift für Ethnologie, sondern leistete auch eine historische Aufarbeitung der Vereinigung.

Ihre Fähigkeit, Perspektiven der Ethnologie in den interdisziplinären Dialog einzubringen, wurde 2016 durch ihre Wahl zur Sekretarin der Sozialwissenschaftlichen Klasse der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gewürdigt, in die sie 2014 als Ordentliches Mitglied aufgenommen wurde. Sie ist damit eine der wenigen Ethnolog*innen in der Akademie. Von 2018 bis 2020 war sie Vizepräsidentin der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, und seit 2020 ist sie Mitglied der Leopoldina.

Carola Lentz hat intensive Feldforschungen auf zwei Kontinenten, Lateinamerika und Afrika, durchgeführt zu Themen wie Ethnizität, Kolonialgeschichte, Eigentumsrechte, Nationenbildung, Kultur- und Erinnerungspolitik. […]

Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist ihr ein besonderes Anliegen. Nicht nur die gründliche Ausbildung und Förderung ihre eigenen Studierenden und Doktoranden*innen, sondern auch die Möglichkeiten der globalen Integration afrikanischer Nachwuchswissenschaftler*innen stellt sie durch ihre Arbeit in den Vordergrund. Ihre Absolventen*innen sowie ehemaligen Mitarbeiter*innen tragen zum Teil maßgeblich zu Debatten in der aktuellen deutschen und internationalen Ethnologie bei.“