DGSKA-Tagung 2025: Deadline bis 25.9. verlängert

Der Call for Workshops für die kommende DGSKA-Tagung mit dem Titel „Un/Commoning Anthropology “, die vom 29.9. – 2.10.2025 in Köln stattfindet, ist eröffnet. Bis zum 25. September können DGSKA-Mitglieder Vorschläge für Workshops, Roundtables und Labs einreichen.

Bitte beachten!!!
Bei der Planung der Tagung haben wir uns als Vorstand entschieden, mit dem britischen Dienstleister NomadIT zusammenzuarbeiten, den viele sicher bereits von anderen europäischen Fachtagungen oder der Bremer DGSKA-Tagung kennen. Schon der CfW wird über die Software von NomadIT  laufen, d.h. alle Vorschläge werden nicht wie gewohnt als word-Dokument an die Geschäftsstelle geschickt, sondern direkt in das online-Formular von NomadIT eingetragen.
Zu Beginn ist es nötig, dass Sie sich als Nutzer*innen registrieren.  Es sei denn, Sie haben bereits von anderen Tagungen (EASA, VAD,ECAS…) einen NomadIT-Account.

Zu einem späteren Zeitpunkt wird es noch einen gesonderten „Call for Exhibition and Audiovisual Interventions“ geben.

Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge.

Viele Grüße,
Ihr Kölner Vorstand

Appell zur geplanten Resolution zum Schutz jüdischen Lebens in Deutschland

Der Vorstand der DGSKA hat einen Appell an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages zur geplanten Resolution zum Schutz jüdischen Lebens in Deutschland mitunterzeichnet.

In dem Appell, den zahlreiche Organisationen sowie Einzelpersonen aus Wissenschafts- und Kulturbetrieb unterschrieben haben, wird ein Dialogprozess unter Einbeziehung von Betroffenen, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Kulturverbänden, -institutionen und Forscher*innen gefordert, bevor eine Resolution zum Schutz jüdischen Lebens finalisiert und verabschiedet werden kann. Maßnahmen zum Schutz jüdischen Lebens in Deutschland sowie gegen jede Form von Diskriminierung werden grundsätzlich begrüßt. Mit Verweis auf den gescheiterten Versuch der Antidiskriminierungsklausel in Berlin sowie vor dem Hintergrund der Affäre rund um Mittelvergaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, die das Vertrauen in die Politik und in eine konstruktive Zusammenarbeit tief erschüttert haben, rufen die Unterzeichner*innen zu einem vorgelagerten Verständigungsprozess auf, ehe eine Resolution verabschiedet wird.

Den vollständigen Appell finden Sie hier.

Zwischentagung der AG Museum am 22./23.09.2024 in Hildesheim

Die Zwischentagung der AG Museum der DGKSA findet am 22./23. September 2024 in Hildesheim statt.

Der Themenkomplex Nachwuchs für ethnologische Museen bzw. Ausbildungssituation in der universitären Ethnologie für die Arbeit in Museen ist in den vergangenen Jahren in unterschiedlichen Zusammenhängen immer wieder angesprochen worden. Mit der diesjährigen Zwischentagung möchten wir einen Raum für eine intensivere Beschäftigung mit diesem „Dauerbrenner“-Thema schaffen und über damit verbundene Fragen, Ansichten, Herausforderungen und konkrete Ansätze in Austausch treten.

Wir werden den gemeinsamen Austausch mit Inputs von vier Redner:innen aus unterschiedlichen Perspektiven starten und freuen uns sehr über die Zusagen von Wiebke Ahrndt als Vertreterin eines Museums mit Lehre an der Universität (Übersee-Museum Bremen), Michael Kraus als Vertreter eines universitären Ethnologie-Instituts mit Sammlung (Universität Göttingen) und Katharina Nowak, Nachwuchsvertreterin und derzeit Doktorandin im DIMA-Projekt (Universität Tübingen). Ein:e Vertreter:in aus der universitären Lehre ohne Sammlung ist angefragt.

Programm
22.09., 15-17 Uhr
Treffen im Roemer- und Pelizaeus-Museum und Führung durch die neue Dauerausstellung, ab 18 Uhr gemeinsames Abendessen (Selbstzahler)
23.09., 9-16 Uhr
Tagung (Mittagspause 12-13:30 Uhr)

Die Tagung findet in der Dombibliothek Hildesheim, Domhof 30, 31134 Hildesheim statt.

Wir freuen uns über rege Teilnehme und bitten um Anmeldung möglichst bis zum 6. September per Mail an uagmuseumdgska@gmail.com.

Workshop zu Zweitveröffentlichungen und Open Access

Alle Mitglieder der DGSKA sind zu folgendem Workshop eingeladen:

Darf ich das hochladen? Ethnologische Publikationen zwischen Paywall und freiem Zugang

24. Juni 2024, 15–16:30 Uhr, online

Viele wissenschaftliche Publikationen, die auf klassischen Wegen in Büchern oder Zeitschriften veröffentlicht wurden, können nachträglich in Open Access überführt und nachhaltig im Netz archiviert, auffindbar und nachnutzbar gemacht werden.

Im Online-Workshop stehen Zweitpublikationen, auch Grüner Open Access oder self archiving genannt, im Fokus. Warum lohnt es sich für Forschende, ihre Verlagspublikationen zur offenen Nachnutzung freizugeben? Unter welchen rechtlichen und vertraglichen Bedingungen dürfen die eigenen Texte online zugänglich gemacht werden? Wo können Zweitpublikationen abgelegt werden und welche Unterstützung bieten Bibliotheken, Repositorien und Open-Access-Akteure?

Der Online-Workshop ist ein Angebot der Fachgesellschaften DGEKW und DGSKA für ihre Mitglieder und wird vom DFG-geförderten Projekt EthnOA – Open Access in den ethnologischen Fächern (Teilprojekt des FID SKA) und dem BMBF-geförderten Projekt open-access.network ausgerichtet. Neben einer Einführung haben Teilnehmende die Möglichkeit in einer Q&A-Session offene Fragen zu platzieren.

Der Workshop findet am 24. Juni 2024 von 15–16:30 Uhr in Webex (Datenschutzhinweise, PDF) statt.

Bei Interesse bitten wir Sie um eine Anmeldung zur Veranstaltung bis zum 20. Juni 2024 über das DFN-Buchungstool (https://t1p.de/2ctq9). Das Angebot ist kostenfrei, die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt.

Bei Fragen zur Veranstaltung senden Sie gerne eine E-Mail an Dr. Kathleen Heft (Projekt EthnOA, kathleen.heft@ub.hu-berlin.de) oder an Linda Martin (Projekt open-access.network, linda.martin@open-access-berlin.de).

Stellungnahme des Vorstands zur Wissenschaftsfreiheit in Deutschland

12.2.2024

*** English version ***

***Pour la version française, visitez le blog Academia***

Als Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie (DGSKA) beobachten wir mit großer Sorge, dass sich in Deutschland arbeitende Wissenschaftler:innen immer stärker in der Wahrnehmung ihrer Grundrechte der Wissenschafts- und Meinungsfreiheit eingeschränkt sehen. Forschung und internationaler akademischer Austausch drohen umfassend beeinträchtigt zu werden, wenn unterschiedlich positionierte und international arbeitende Spitzenforscher:innen vermittelt bekommen, dass sie ihrer Arbeit in Deutschland nicht frei nachgehen oder öffentlich Stellung nehmen können.

Wir betonen die unbedingte Notwendigkeit, Antisemitismus, Rassismus, und Islamophobie in Deutschland und weltweit zu bekämpfen. Dies lässt sich jedoch nicht durch die Überwachung von Wissenschaftler:innen, ihrer wissenschaftlichen Arbeit und ihrer persönlichen Stellungnahmen erreichen, wie es nun in mehreren Fällen aus Deutschland, Österreich, und der Schweiz an uns herangetragen wurde. Wir beobachten mit Sorge, wie insbesondere Wissenschaftler:innen, die aus Diskussionskulturen im Ausland nach Deutschland kommen oder zeitlich befristete Stellen annehmen, um ihren Ruf fürchten müssen und sich in ihrer Meinungsfreiheit eingeschränkt fühlen, wenn sie sich zum Israel/Palästina-Konflikt äußern. Auseinandersetzungen um den Israel/Palästina-Konflikt lassen sich nicht ausschließlich mit den Mitteln der Antisemitismustheorie oder -kritik einordnen. Es ist notwendig und legitim, historisch gewachsene, politische, religiöse, kulturelle, ökonomische, ethnische und nationalistische Konfliktdimensionen mit in den Blick zu nehmen und zu diskutieren. Die Ausgrenzung von Wissenschaftler:innen, die ihre im Grundgesetz verankerte Wissenschafts- und Meinungsfreiheit wahrnehmen, darf kein Mittel der Auseinandersetzung sein; vielmehr werden dadurch notwendige Debatten verhindert.

Angesichts von Terror, Krieg und Zerstörung in Israel/Palästina und unermesslichem Leid auf allen Seiten beobachten wir eine Zuspitzung von Stellungnahmen und öffentlichen Positionierungen. Dies betrifft in besonderem Maße international meinungsstark geführte Debatten auf Social-Media-Plattformen wie etwa Facebook und X (vormals Twitter). Diese Zuspitzungen können problematisch werden, wenn sie komplexe Diskussionen auf wenige Zeichen reduzieren und für verkürzende und tendenziöse Angriffe instrumentalisiert werden. Zunehmend formen plakative Beurteilungen gesellschaftlich komplexer Konfliktdynamiken und undifferenziert erhobene Vorwürfe von Antisemitismus den demokratischen Diskurs in der Öffentlichkeit und führen zu Gesprächsabbrüchen. Zu den Kernaufgaben von Universitäten, Forschungseinrichtungen und Kulturinstitutionen muss es gehören, schwierige Diskussionen in stark polarisierten gesellschaftlichen Momenten zu ermöglichen. Mit diesen Aufgaben verbunden ist die Verantwortung, sich gegen alle Formen von Antisemitismus, Rassismus und Islamophobie zu stellen, denn diese zerstören die Grundlagen demokratischen Zusammenlebens und Zusammenarbeitens. Wenn es Universitäten und Forschungseinrichtungen nicht gelingt, Diskussionsräume aufrechtzuerhalten und vorschnellen Verurteilungen etwas entgegenzusetzen, tragen sie dazu bei, das Vertrauen in demokratische Öffentlichkeiten zu beschädigen und spielen extremistischem Populismus in die Hände.

Wir sind tief besorgt über die Angriffe, denen renommierte und international angesehene Intellektuelle wie Masha Gessen und Ghassan Hage in Deutschland ausgesetzt sind. Als Sozial- und Kulturanthropolog:innen sind wir davon überzeugt, dass die akademische und zivilgesellschaftliche Debatte in Deutschland unterschiedliche Formen der Kooperation, der Diskussion und des Dissenses benötigt, um einen beständigen Perspektivwechsel zu ermöglichen und epistemische wie politische Gewissheiten herausfordern zu können. Wir rufen dazu auf, Universitäten und Forschungsinstitutionen als Diskussions- und Begegnungsräume zu erhalten, in denen Pluralität und Widerspruch willkommen sind und unterschiedliche, an Verständnis orientierte und sorgfältig begründete Standpunkte und Perspektiven entwickelt und kritisiert werden, um voneinander zu lernen.

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